Evaluieren geht über Studieren

Vom 5. bis 16. Dezember geisterten in den Vorlesungen und Übungen des Hauptstudiums Fragebögen umher, die Aufschluß geben sollen über die Meinung zu den einzelnen Veranstaltungen. Dahinter steht eine Initiative der Projektgruppe Evaluation unseres Fachbereichs. Gegenüber der ersten Befragung hat sich organisatorisch und inhaltlich gegenüber der ersten Befragung im letzten Semester einiges geändert.

Am augenscheinlichsten war sicher die neue optische Gestaltung, die so ganz anders ist als bei der letzten Befragung. Der Grund: Die Bögen werden elektronisch ausgewertet. Das scheint zunächst alles zu vereinfachen. Die Ergebnisse werden gesammelt, eingegeben und elektronisch analysiert. Dahinter steckt zum einen die Zeitersparnis gegenüber einer rein qualitativen Auswertung wie im Sommersemester. Es wird aber auch sehr viel Kenntnis über statistische Auswertungsprogramme benötigt.

Bisher, so Axel Hermanns von der Projektgruppe, laufe die Aktion ohne Probleme. Es habe zwar von Seiten einiger Professoren Kritik an der Durchführungsweise gegeben, aber alle Professoren, bis auf wenige Ausnahmen, hätten dann auch die Bögen in ihrer Veranstaltung verteilt. Die Projektgruppe Evaluation, das sind Axel, Georg, Jana, Kerstin und Petra, hatte schon im letzten Semester eng mit der FU zusammengearbeitet. Im Januar beginnt nun die Auswertung mit Unterstützung des Projekts Pro Lehre der FU Berlin.

Die Zusammenarbeit mit der dortigen Evaluationsgruppe wurde intensiviert, denn ein Fachbereich allein kann sich eine solche elektronische Auswertung kaum leisten. Für diese Befragung wurden die Fragebögen der Empirischen Lehrveranstaltungs-Analyse FU als Basis genommen. Einige Punkte wurden jedoch verändert oder fielen ganz weg. Für die, die in diesem Semester nicht befragt wurden: Der Bogen gliedert sich in Bewertung des Dozenten, des Konzepts der Veranstaltung, des Stoffs, der Selbsteinschätzung und Bewertung der Atmosphäre.

Im kommenden Semester ist dann das Grundstudium an der Reihe, "evaluiert" zu werden. Die Projektgruppe wünscht sich aber bis dahin, daß sich noch einige finden, die bei der nächsten Befragung mithelfen möchten. Für diese Auswertung hofft die Gruppe, mehr Resonanz von den Professoren zu erhalten. Eine Evaluation dient nicht nur dazu, Kritik zu üben, sondern die Kritik auch umzusetzen in Verbesserungen. Nur dann funktioniert dieser "Dialog" zwischen Studenten und Professoren.

Oliver von Riegen