Erste Hilfe

Interview mit Doreen Herms, zuständig für die ausländischen Studierenden

Hermes: Liebe Doreen, Du bist seit diesem Semester für die Betreuung der ausländischen Studenten an unserer Fakultät zuständig. Wie bist Du zu dieser Tätigkeit gekommen?

Herms: Durch einen großen Zufall und viel Glück. Im Sommer bekam ich einen Anruf, daß eine Hiwi-Stelle bei Professor Wickström zur Betreuung der ausländischen Studenten ausgeschrieben sei. Ich habe mich dann beworben, denn dies war genau das, was ich schon immer machen wollte. Da ich erst Anfang Juni aus Frankreich zurückgekehrt bin, war ich noch voller Ideen und Eindrücke. Vielleicht hat dies Professor Wickström überzeugt.

Wie viele ausländische Studenten sind zur Zeit an unserer Fakultät und woher kommen sie?

Schätzungsweise gibt es 30 bis 40 neue ausländische Studenten an unserer Fakultät neben denjenigen, die schon einige Semester bei uns studieren. Zum einen sind dies Programmstudenten, die durch ein Austauschprogramm oder mit einem Stipendium (Sokrates, DAAD etc.) ein oder zwei Semester an unserer Fakultät studieren, zum anderen diejenigen Ausländer,  die ein reguläres Studium aufnehmen. Zum überwiegenden Teil kommen sie aus Europa (Polen, Italien, Frankreich, Niederlande, Schweden, Finnland, den baltischen Staaten, Rußland etc.), aber auch aus Asien, Amerika und Afrika. Man kann also sagen, die ganze Welt ist bei uns zu Gast. Deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig, ein funktionierendes Betreuungssystem aufzubauen.

Mit welchen Problemen kommen sie zu Dir?

Dies ist recht unterschiedlich. Das Spektrum reicht von einer Beratung zum Stundenplan über Anerkennungsprobleme, die Jobsuche, Tips zum Ausgehen bis zum Aufbau neuer Partnerschaften. Einige kommen auch einfach nur auf einen kleinen Schwatz vorbei.

Wie sieht die individuelle Betreuung aus und welche Möglichkeiten der Unterstützung hast Du?

Zum einen versuche ich in Zusammenarbeit mit ISIFA ein Betreuungsprogramm während des Semesters zu organisieren. Dies beinhaltet zum Beispiel die Begrüßungsveranstaltung, den Rundgang durch das Fakultätsgebäude, das Patenschaftsprogramm, die Semesterfahrt und gemeinsame Unternehmungen (Kino, Kneipe...). Natürlich sind wir sehr an Verbesserungsvorschlägen und Ideen sowie Kritiken interessiert. Zum anderen versuche ich ein Netzwerk von Leuten zu schaffen, die sich mit Ausländerarbeit befassen, um im Problemfall Ansprechpartner zur Seite zu haben. Es geht uns vor allem darum, das Chaos am Anfang zu mildern und Integrationsmöglichkeiten zu schaffen. Von seiten des Akademischen Auslandsamtes bestehen auch Möglichkeiten, die ausländischen Studenten aktiv bei ihrem Studium zu unterstützen, zum Beispiel durch die zusätzliche Betreuung durch Tutoren in Problemfächern.

Welche Defizite siehst Du?

Es fehlt an unserer Fakultät ein etablierter Rahmen, der Sicherheit für Studenten und Professoren schafft. Vor allem im Bereich der Anerkennung von Prüfungsleistungen muß sich einiges tun. Dies hätte dann auch Vorteile bei der Anerkennung von im Ausland erbrachten Prüfungsleistungen für die deutschen Studenten. Defizite sehe ich auch in der Außendarstellung unserer Fakultät. Zum Teil sind bei unseren Partnern kaum aussagefähige Informationen über die Fakultät und ihre Stärken vorhanden. Gerade für die Pflege und den Aufbau von Auslandskontakten ist dies jedoch sehr wichtig. So unterhält unsere Fakultät kein Studentenaustauschprogramm mit Großbritannien, obwohl gerade dorthin eine große Nachfrage besteht. Darin wird auch ein Betätigungsfeld für die Zukunft bestehen. Vorhandene Austauschmöglichkeiten sind zum Teil zu wenig bekannt.

Informationsveranstaltungen wie die am 3. Dezember von ISIFA sollen hier Abhilfe schaffen. Im Bereich der Betreuung sind wir noch im Aufbau begriffen. Natürlich ergeben sich auch hier Verbesserungsmöglichkeiten. So muß das Patenschaftsprogramm verbessert und intensiviert werden.

Wie ist die Zusammenarbeit mit Professor Wickström?

Super. Er stärkt mir den Rücken, hat immer ein offenes Ohr für Ideen und selbst auch viele Anregungen. Überhaupt macht es mir viel Spaß, mit den Leuten an unserem Lehrstuhl zusammenzuarbeiten.

Welche Programme gibt es für Auslandsaufenthalte?

Eine Übersicht sowie erste Informationen kann man auf der Website von ISIFA erhalten. Prinzipiell gibt es Programme, die von unserer Fakultät koordiniert werden, neben Programmen des Akademischen Auslandsamtes. Unsere Fakultät unterhält Austauschbeziehungen im Rahmen des Sokrates-Programmes zwischen EU-Ländern sowie mit der Schweiz. Bei den Programmen des Akademischen Auslandsamtes konkurrieren unsere Studenten uniweit um die vorhandenen Plätze während Sokrates- Plätze nur auf Fakultätsebene vergeben werden. Für weitere Informationen schaue man sich unser Infobrett im Eingangsbereich an, komme zu uns in die Sprechstunde oder surfe mal bei ISIFA im Internet.

Wie kann man Dich erreichen?

Persönlich bin ich jeden Dienstag in meiner Sprechstunde von 12- 13 Uhr im Zimmer 105 an unserem Lehrstuhl erreichbar. Außerdem besteht auch die Möglichkeit, mich über e-mail zu kontaktieren oder eine Nachricht in unserem Sekretariat zu hinterlassen.

Das Interview führte Diana Dressler