Hermetisch versiegelt

Die BRAVO-Kolumne im Hermes: Und wieder einmal hat sich unter ungeklärten Umständen ein Artikel von DocHuhn gegen den Widerstand der gesamten Redaktion seinen Weg in den HERMES gebahnt... Hiermit setzen wir also die hochpubertäre Rubrik „Jung und niveaulos“ fort:

Viel Zeit ist vergangen seit unserem letzten Kontakt und dennoch entnehme ich der Neugier, die Euch gerade in diesem Augenblick dazu veranlaßt diese Zeilen zu lesen, daß diejenigen unter Euch, die den ersten Teil meines Traktats bereits gelesen haben, schon lange lernbegierig auf seine Fortsetzung warten. Alle anderen sind wahrscheinlich eher zufällig oder im besten Fall durch Weiterempfehlung von Kommilitonen zu uns gestoßen. Jedenfalls heiße ich hiermit alle männlichen Leser, selbstverständlich auch die weiblichen Gasthörer, in meinem Namen herzlich willkommen. Mein Name ist Dr. Huhn und ich recherchiere an den Universitäten Berlins zu einem bestimmten wissenschaftlichen Thema: „Wie angle ich mir eine Puppe (=Weib)?“. Ausgewählt habe ich mich dazu aufgrund meiner hervorragenden Referenzen. Die langjährige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Problematik und natürlich der enge Kontakt zum anderen Geschlecht durch Gespräche oder anderen Verlustierungen haben meine Erfahrungen auf diesem Gebiet in unschätzbarer Weise bereichert. So bin ich überaus glücklich, nicht nur als anerkannter Referent, sondern auch als Idol der Gleichgeschlechtlichen und Lesben mein Wissen an Euch weiterzugeben.

Ich will an dieser Stelle auch ein Lob an Euch aussprechen. Liebe Lesekreismitglieder, Ihr seid mir nach einer solch langen Wartezeit immer noch treugeblieben. Dieses zeigt mir einerseits, daß ihr die nötige „Geduld“ besitzt, eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für ein erfolgversprechendes Arbeiten mit Frauen, und daß ihr den richtigen Lernwillen an den Tag legt, was mich in meiner Hoffnung, Euch auch irgendwann einmal im Arm einer Frau sehen zu können, bestärkt. Aber nun genug der einleitenden Worte, es ist wieder an der Zeit, in die Materie einzutauchen.

Ich möchte eben noch einmal die Quintessenz des ersten und einleitenden Teils meiner Abhandlung in der letzten Hermesausgabe zusammenfassen. Ich habe damals die Frauen in zwei große Gruppen katalogisiert:
1. „Die Offenen“ bzw. die sog. „Leichten“
2. „Die Schweigsamen“ bzw. die sog. „Jungfern“

Natürlich lassen sich diese beliebig weit unterkatalogisieren, was jedoch zu diesem Zeitpunkt noch keine Relevanz haben soll. Wichtig ist nur, daß man sich erst einmal im Klaren ist, in welche Gruppe die jeweilige Auserwählte einzuordnen ist und welche grundsätzliche „Taktik“ somit angebracht scheint. Später werden wir hier aber noch ins Detail gehen.

Viele Männer tendieren mittlerweile dazu, gleich mehrere Auserwählte zu umwerben, was meiner Meinung nach auf die große Konkurrenz und eine sinkende Erfolgsquote zurückzuführen ist. So unmoralisch und antifeministisch dies auch klingen mag, tatsächlich belegen die Statistiken, daß eine steigende Erfolgschance effektiv mit einer steigenden Anzahl von „Optionen“ zu verzeichnen ist. Dieses „Quantitätsprinzip“ setzt jedoch gegenüber dem „One-Way-Prinzip“ ein hohes Maß an Organisationstalent, Mannhaftigkeit und das Wissen um die nötigen theoretischen Kenntnisse voraus. Leider sind erstere Eigenschaften nicht erlernbar und deshalb will ich nun im folgenden die letztere, unter dem Begriff der sog. „Universalstrategie“ erläutern, die für die Verfechter des Quantitätsprinzips ein absolutes Muß und jegliche Grundlage für einen Erfolg ist.

Also aufgepaßt!

Das Procedere der Universalstrategie unterteilt sich in 3 Phasen: Registrage, Kontaktage und Zugriff.

Bei der Registrage gilt es zu jeder Gelegenheit auf breiter Basis zu registrieren, das heißt, im Notizbuch oder im Gedächtnis die Namen der Frauen zu notieren, die unsere Aufmerksamkeit erregt haben und die wir später einmal kontaktieren können.

Die Kontaktage ist dann bereits eine höhere Stufe der Aktivität und erfordert, daß man mit einer bestimmten Frau, die bereits registriert wurde, Kontakt aufnimmt, sie kennenlernt, um sich letztlich Zugang zu ihr zu verschaffen.

Über der Kontaktage gibt es dann noch eine letzte Aktivitätsstufe, den Zugriff – in welcher Form auch immer – und ich möchte bemerken, daß diejenigen, die nur nach dieser letzten Stufe streben, miserable und primitive Männer sind. Sie erinnern an Fußballspieler vom Lande, die sich kopflos auf das gegnerische Tor stürzen und vergessen, daß es zu einem Treffer (und zu vielen weiteren Treffern) nicht nur die fantastische Lust zum Torschuß braucht, sondern vor allem ein aufbauendes und faires Spiel im Feld, auch wenn die gegnerischen Spieler an körperlicher Konstitution und Intelligenz erfahrungsgemäß unterlegen sind.

Die Suche nach der absoluten Glückseligkeit, welche das Grundmotiv für jegliche mühselige Arbeit der Männer mit dem anderen oder in selteren Fällen auch dem gleichen Geschlecht beschreibt, finden diese auf unterschiedliche Art und Weise. Die Einen, die gerne prahlerisch auf ihr Leben zurückblicken, legen am meisten Gewicht auf die von ihnen eroberten Frauen; die Anderen, die vorwärts in die Zukunft schauen, müssen vor allem Sorge tragen, genügend registrierte und kontaktierte Frauen zu kennen, um zufrieden und glücklich zu sein. Bis zur nächsten Ausgabe solltet Ihr all eben erwähnte Fragen insgeheim für Euch selbst beantworten.

Das sollte für heute an Informationen erst einmal reichen, denn die kleinen studentischen Hühnerhirne dürfen nicht überlastet werden. In diesem Sinne will ich mich bis zur hoffentlich nächsten Sitzung von Euch allen verabschieden und nur noch auf eines hinweisen: für diejenigen, die´s bis zum nächsten Mal nicht mehr aushalten können, gibt es mich jetzt nämlich auch im Internet. Unter meiner E-Mail Adresse DocHuhn@gmx.de stehe ich Euch jederzeit zur Verfügung, um Eure krankhaftesten Leiden wahrscheinlich erfolglos zu therapieren, langweilige Anregungen im Papierkorb verschwinden zu lassen oder endlich die gewünschten Blind-Dates mit den Gasthörerinnen aus der ersten Reihe festzumachen. Jedenfalls verspreche ich Euch, daß alle Messages (außer natürlich die Dates, das gehört sich schließlich so) in der nächsten Ausgabe Erwähnung finden werden und eventuelle Kritik gnadenlos von mir in der Luft zerrissen wird, sollte mir nichts besseres mehr einfallen. Also traut Euch, es ist sowieso zwecklos.

Mit besten Empfehlungen

Dr. fem. Etzel Huhn

PS: Also Schnecken, nicht drängeln, jede kommt mal dran.

 

Anm. d. Red.: Übrigens wollen wir nebenbei mal wieder bemerken, daß nicht alle Artikel die Meinung der gesamten Redaktion widerspiegeln.)