Berliner Bildungssenator ist beschämt ...

und das zurecht!

Könnt ihr euch noch erinnern, als einige Fachschaftsmitglieder auf die scheinbar fixe Idee kamen, einen Hörsaal selbstständig zu renovieren? Selbstständig hiess hier ohne Unterstützung des Staates! Am Anfang schien es kein großes Problem zu werden, aber dann kam die böse Überraschung. Sage und schreibe 200.000 DM sollte es kosten, den Hörsaal 125/123 komplett zu sanieren. Aber allen Schwierigkeiten zum Trotz wurde es geschafft, die benötigten Mittel für die Renovierung der Hörsäle 123/125 zu organisieren.

Geld beschaffen für den multimedialen Hörsaal

Das hieß, sich aufmachen und in der Wirtschaft Klinken putzen, sowie über andere Möglichkeiten nachzudenken, dass Projekt durchzuführen. Das erste Highlight im Rahmen des Projektes wurde die Benefizparty 1999 mit dem Motto "Saufen für die Uni", die zu einem grossen Erfolg wurde. Durch die Einnahmen der Party und deren Verdoppelung durch die Wirtschaftswissensschaftliche Gesellschaft (WWG) kam ein Grundstock von 20.000 DM zusammen. Es wurden Firmen aus ganz Deutschland angeschrieben, mit der Bitte unser Vorhaben zu unterstützen. Siemens und BMW spendeten, der Studentenrat e.V. legte auch noch mal 5000 DM drauf und die WWG verdoppelte nicht nur den Betrag, sondern warb noch weitere Spenden von ihren Mitgliedern ein. So standen Anfang des Jahres bereits 55.000 DM für die Renovieung der Räume zur Verfügung. Das war schon eine stolze Summe, die zeigte, dass sich die Arbeit gelohnt hatte und das Projekt auf viel Zuspruch in der Fakultät und der Wirtschaft traf. Anfang Mai fehlten noch immer über 100.000 DM, so dass es schien, dass die Renovierung auch dieses Semester in weite Ferne rücken würde. Das hätte bedeutet, dass wir auch weiterhin unter schlechten Bedingungen in den Räumen 123 und 125 hätten studieren müssen. Doch dann kam die erlösende Nachricht: Herr Krone von der Firma Krone Management und Technologie GmbH & Co. KG, mit dem schon länger Verbindung bestand, erklärte sich nun bereit einen großen Anteil der Renovierungskosten zu tragen - stattliche 120.000 DM. Somit war ein Betrag von 175.000 DM beisammen. Weitere 10.000 DM könnten durch den Einsatz von uns Studenten bei den Bauarbeiten eingespart werden. Der erste große und mit Sicherheit schwerste Schritt ist somit getan.

An dieser Stelle wollen wir uns bei allen bedanken, die es möglich gemacht haben, dass wir bis hierher gekommen sind. Insbesondere bedanken wir uns bei Herrn Prof.Plinke der uns Kontakte in die Wirtschaft vermittelt hat und Frau Wöß, unserer Verwaltungsleiterin, die das Projekt auf der bürokratischen Seite, wo es ihr nur möglich war, unterstützt hat. Jetzt kommt also das große Finale, der Showdown, das gesellschaftliche Achtungszeichen, welches unser aller Einsatz fordert. Wie ihr wisst geht es nicht einfach "nur" darum, einen Hörsall zu renovieren, der erst in 10-12 Jahren eventuell an der Reihe wäre. Stattdessen soll gezeigt werden, dass wir Studenten ein solches Projekt angestossen haben und selbst, soweit es uns möglich ist, bei der Renovierung mit anpacken.

Unser Beitrag als Studenten dieser Fakultät...

... ist es, bei den Anfang August beginnenden Bauarbeiten mitzuhelfen. Wir werden malern, die Wand einreißen, neue Türdurchbrüche herausschlagen und auch bei der Logistik der Baustoffe helfen. Es soll soviel Geld wie möglich bei all diesen Tätigkeiten eingespart werden. Doch das Wesentliche dieser Aktion bleibt nachwievor der freiwillige Einsatz der Studenten - unterstützt durch Drittmittel. Parallel zu den Bauarbeiten werden die Presse, Funk und Fernsehen über das Projekt berichten - "Wir Studenten nehmen die Malerrolle und den Vorschlaghammer selbst in die Hand und Streichen statt zu Streiken!". Das Land Berlin hat kein Geld und versucht diese Finanzlöcher durch Einsparungen an einem seiner zukünftig wichtigsten Wirtschaftsfaktoren - der Bildung - zu stopfen. Wir wollen dem Staat und allen anderen Studenten an anderen Fakultäten und Unis zeigen, wie es auch anders gehen kann, als sich dauernd über die schlechten Studienbedingungen zu beklagen.

Wir befinden uns also kurz vor dem Ziel. Was jetzt noch benötigt wird, ist deine tatkräftige Unterstützung. Jeden Tag werden, wenn die Bauarbeiten begonnen haben, mehrere Studenten gebraucht, welche dann, unter Anleitung einer beauftragten Baufirma, an unserem Hörsaal gemeinsam zupacken. Der StudentenRat wird für Erfrischungen sorgen und wir alle werden neben der Arbeit mit Sicherheit auch viel Spaß haben. Übrigens, unfallversichert seid ihr auch. Wir denken und hoffen, dass viele von euch Lust bekommen haben, bei dieser deutschlandweit einmaligen Aktion mitzumachen, um sich später, wenn der Raum in seiner vollen Pracht erstrahlt, sagen zu können: "Hierfür habe ich selber mit Hand angelegt."

Die Koordinierung soll wie folgt vonstatten gehen: spätestens gegen Ende des Semesters werden im Turm-Café Listen aushängen, wo ihr euch für bestimmte Tage oder auch stundenweise eintragen könnt, wenn ihr zwischen oder nach den Klausuren denkt mal so einen halben Tag Zeit zu haben. Wir bitten euch, rafft euch auf und helft mit. Wir müssen alle mit anpacken, so dass das Projekt mit eurer Hilfe gelingt und wir uns dann nächstes Semester gemeinsam an einem neu-renovierten Hörsaal erfreuen können. Da leider nicht alle Studenten auch den Hermes lesen, was sowieso sehr schade ist, würden wir euch bitten es jedem, den ihr kennt weiterzuerzählen, um auch alle Nichtleser für diese Sache zu begeistern. Auf geht´s, packen wir es an ...

rtd.