Auslandsbericht: Berkeley - University Of California

Nachdem es vor drei Ausgaben im Hermes einen Bericht gab, wie man am besten im Ausland studieren kann, gibt es jetzt zufälligerweise einen Bericht darüber, wie es denn dort so ist, im Ausland. Für diese Ausgabe hat sich der Hermes die University of California in Berkeley bei San Francisco ausgeguckt, und unter Missachtung sämtlicher Kosten und Mühen einen Auslandsreporter für ein Jahr auf Entdeckungsreise geschickt (allen, die mehr zur Vorbereitung wissen wollen, und eigentlich allen anderen auch, sei die Seite www.wiwi.hu-berlin.de/hermes empfohlen. Dort steht unter „Ratgeber“ alles Nützliche zur Auslandsplanung).

Die Möglichkeit für den Auslandsaufenthalt kam über das Akademische Auslandsamt zustande, bei dem man nicht gerade wenig Papier einreichen muss, um sich für die Austauschprogramme zu bewerben. Aber man kann ja zum Glück seine mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit abgelehnte Fulbright-Bewerbung halbwegs recyceln. Ich also hatte Glück, wurde erst für Kalifornien im Allgemeinen, und dann für Berkeley im Speziellen angenommen. Dass es nicht mehr Austauschprogramme über unsere Fakultät gibt, liegt laut einem Akademischen Auslandsamts Mitarbeiter übrigens an unseren Professoren, die sich alle, bis auf Ausnahmen wie Prof. Wickström, im Gegensatz zu Professoren anderer Fakultäten lieber nicht die Mühe machen Austauschprogramme zu organisieren.

Amerikanische Unis

Das Amerikanische Uni-System ist anfangs für die meisten Europäer recht undurchsichtig. Vor allem versteht man immer nicht, warum so viele jüngere Studenten nicht wissen, was sie eigentlich studieren und warum sie Afrikanisches Trommeln belegen, wenn sie eigentlich Atomphysik studieren. Das liegt daran, dass die Amerikaner, die studieren, direkt nach der High-School (die ungefähr einem mittleren Realschul-Abschluss entspricht und bei den meisten Amerikanern eine äußerst dünne Allgemeinbildung zurücklässt) sozusagen ihr Abi nachholen und 2 Jahre lang Allgemeinbildung belegen, bis sie sich auf ein Hauptfach festlegen müssen, von dem sie die folgenden 2 Jahre bis zum Bachelor aber auch nicht gerade besonders viele Veranstaltungen besuchen müssen. Bis dahin ist alles noch schön einfach. In diesen “Undergraduate”-VWL-Veranstaltungen, die in Berkeley zweieinhalb Zeitstunden in der Woche beanspruchen, lernt man zwar schon einiges, man muss aber in den meisten Vorlesungen z.B. keine mathematischen Ableitungen bilden können, geringfügig anders als bei uns. Dass von amerikanischer Seite aus der Bachelor mit dem Diplom gleichgesetzt wird, ist also mehr oder weniger reine Hochstapelei. Als Austauschstudent musste ich zwar nicht nur, aber doch einige Undergraduate Vorlesungen besuchen, da es im Austauschprogramm vorgesehen ist, dass man Under-graduate-Status erhält.

Weiterhin geht es im Undergraduate-Bereich viel verschulter zu als bei uns, Hausaufgaben und ewig lange Artikelsammlungen gibt es in fast allen Vorlesungen. Diese netten zusammenkopierten „Reader“ kann man in diversen Copyshops für an die hundert Mark günstig erwerben (hängt mit den Copyright-Gesetzen dort zusammen) – die Bücher liegen meist doch eher über 100 Mark. Wo ich gerade schon beim Preislevel bin, kann ich auch noch gleich die Miete erwähnen, die in recht bescheidenen Verhältnissen (12-qm Doppelzimmer, mit Gemeinschaftsduschen und -klos) inklusive Essen bei nicht ganz so bescheidenen 1400 DM im Monat lag.

Zurück zur Uni:

Nach dem Bachelor gibt es in den meisten Amerikanischen Universitäten in VWL nur noch den Ph.D. (Doktor), der Masters wird meistens nur noch an die vergeben, die den Ph.D. nicht geschafft haben. Im Ph.D. Programm geht es dann schon ein wenig anders zu als noch zu Undergraduate-Zeiten. Auf einmal werden Ökonometrie und so einige mathematische Kenntnisse vorausgesetzt, die sich die „Graduate-Students“ in ein paar Vorbereitungs-Kursen und den Kursen im ersten Jahr aneignen müssen. Die eigentliche Doktorarbeit wird erst geschrieben, nachdem man gewisse Pflicht- und Wahlkurse absolviert hat. Dabei stimmt es schon, dass das Niveau von Berkeley in diesen Kursen recht hoch ist, und generell die besten Ph.D.-Programme der Welt in den USA beheimatet sind.

Unterschiede zur Heimat

Allerdings würde ich behaupten, dass das Niveau im Vergleich zur Humboldt nicht soviel höher, wie der Ruf von Berkeley besser ist. Jedoch habe ich vor allem Makro-Kurse belegt, in denen wir an der Humboldt mit Prof. Burda und Prof. Uhlig ja auch sehr gute Professoren haben. Dies fiel mir auch im Gespräch mit anderen VWLern aus Europa auf, die so einige Sachen noch nicht gehört hatten, die bei uns in Konjunktur- und Beschäftigungstheorie (K+B) durchaus behandelt werden. Dasselbe gilt übrigens natürlich auch für Ökonometrie, wo sich unsere Fakultät mit dem Lehrstuhl um Prof. Lütkepohl auch weltweit sehen lassen kann. Aber wie so oft, bemerkt man solche Sachen erst, wenn man nicht an der eigenen Uni ist.

Hier an der Humboldt wurde zum Beispiel als Lehrbuch bei Prof. Burda das Buch von David Romer benutzt; dass wird es in Berkeley auch, nur mit dem kleinen Unterschied, dass es dort von David Romer selbst benutzt wird (der dieses ohne abzulesen teilweise wörtlich vorträgt). Einige Kurse hier können also schon weitgehend mit dem Niveau drüben mithalten (K+B I und II, Numerische Methoden der Makroökonomie, Ökonometrie), wenn man die Unmengen Artikel lesen würde, die hier nur Pflichtliteratur, und drüben wirklich Pflichtliteratur sind. Allerdings gibt es dort mehr Kurse als bei uns auf diesem Niveau, aber dafür sind das ja auch Kurse für zukünftige Doktoranden.

Unterschiede in der Lehre bestehen weiterhin darin, dass die Klassen meist kleiner sind; die Professoren dadurch besser auf Fragen eingehen können und bald die Namen aller Studenten auswendig wissen. Außerdem bekommt man das elfte, unveröffentlichte Kapitel vom Romer zu lesen.

Vor allem bei einem Kurs von George Akerlof ist mir allerdings als größter Unterschied zur Humboldt nicht unbedingt das Niveau der Vorlesung aufgefallen, sondern die inhaltliche Ausrichtung. Manche Professoren sind in Berkeley viel keynesianischer eingestellt, als man das von der Humboldt gewöhnt ist, was eine erfrischende Abwechslung ist, nachdem man auch dort die Standard-Modelle aus K+B abgehandelt hat.

Ferner besteht ein Unterschied in der Anzahl der guten Professoren. Während wir zwar ebenfalls ein paar gute Professoren haben, sind diese in Berkeley zuhauf vertreten. Besonders wichtig wird dies wohl bei der Betreuung für Doktorarbeiten etc., da man als Doktorand für das ganze Department arbeitet und sich mit Fragen an alle Professoren wenden kann, während man hier eindeutiger einem Doktorvater zugeordnet ist.

Die weitverbreitete Meinung, dass sich die Professoren für die Studenten mehr Zeit nehmen als in Deutschland kann ich nur zum Teil bestätigen. Zum einen finde ich nicht, dass die VWL-Professoren an unserer Fakultät unnahbar wären, zum anderen sind in den amerikanischen Graduate Programmen weniger Leute als in unseren Hauptstudium, so dass sich die Professoren für diese Studenten tatsächlich mehr Zeit nehmen können, wohingegen in den Undergraduate-Vorlesungen teilweise sogar mehr Leute sitzen als bei uns, weswegen ich bezweifele, dass sich von diesen paar Hundert Leuten jeder jederzeit an den Professor wenden kann. In einer Under-graduate-Vorlesung von Barry Eichengreen musste man sich z.B. einen Termin von der Sekretärin geben lassen, während George Akerlof im erwähnten Graduate-Kurs seine private Telefonnummer an die Tafel geschrieben hat.

Dass in den die Vorlesung begleitenden Undergraduate-Übungen nicht zu viele Leute sitzen, wird durch die Einschreibung über das Internet sichergestellt. Vorteil sind die Klassengrößen, den Nachteil sieht man recht schnell, wenn man in einen Kurs nicht reingekommen ist, außerdem muss man sich am Anfang des Semesters schon weitgehend auf seine Kurse festlegen.

Was für Austauschschüler zwar meist von Vorteil, generell aber ein wenig nervig ist, ist die relative Bewertung der Kurse zu den anderen Teilnehmern, d.h. je mehr die Kommilitonen danebengreifen, desto besser ist das für einen selber. Fördert sehr die Kollegialität, und macht vor allem in Kursen mit weniger als 15 Leuten statistisch total Sinn. Dafür hat fast immer irgendwer eine gute Note, solange er einen Deut besser war als alle anderen.

Nachteile

Der ganze Aufenthalt wird einem allerdings ein wenig vermiest durch die Midterms, die in den meisten Klassen geschrieben werden, in manchen sogar zwei pro Semester. Dabei handelt es sich um Klausuren, die, wie der Name schon sagt, mitten im Term, also im Semester geschrieben werden. Das macht die Endnote zwar nicht so abhängig von der letzten „Final“-Klausur (bis zu der man die Sachen, die man für den Midterm gelernt hat, sowieso schon wieder vergessen hat), aber man muss eigentlich die ganze Zeit lernen, und am Ende des Semesters bemerkt man auf einmal, dass man weder San Francisco noch die ganzen Nationalparks gesehen hat.

Ein weiterer, nicht ganz unbedeutender Nachteil der amerikanischen Unis besteht darin, dass man dort normalerweise Unmengen von Geld abdrücken muss. Da Berkeley eine staatliche Universität ist, muss man hier als Ausländer lediglich mit $15.000 pro Jahr rechnen, in anderen Unis wie Stanford oder Harvard sind das dann schon mindestens $10.000 mehr, wenn man nicht unterrichtet oder eines der Stipendien erhält. Für Austauschstudenten fällt das natürlich weg, da irgendein Amerikaner, der gerade an dem Austausch mit Europa teilnimmt, seine Gebühren und noch mehr für Berkeley schön weiterbezahlen muss. Aber die Lebenshaltungskosten allein reichen schon aus, um einen ohne weitere Stipendien in den absoluten Bankrott zu führen. Das meiste kostet ungefähr soviel wie hier, aber dummerweise in Dollar.

Aufgrund der Studiengebühren ist dort die Ausstattung allerdings ein wenig besser. Die Büchereien dort haben ein wesentlich größeres Repertoire gegenüber z.B. unserer Bibliothek. Man kann sich die Bücher dann auch relativ lange ausleihen, was allerdings auch nicht das Ei des Kolumbus ist, von den meisten Büchern gibt es nämlich auch nur ein paar, meist ausgeliehene Exemplare, die man sich dann zurückfordern muss.

Annerkennung zu Hause

Ein (meiner Meinung nach aber recht unbedeutender) Nachteil an so einem Austauschjahr ist die evtl. längere Studienzeit. Das liegt vor allem an dem Annerkennen lassen von Kursen aus dem Ausland in Berlin, wobei da die VWLer wieder mal besser wegkommen als die BWLer, aber mit der neuen Prüfungsordnung gibt es inzwischen ja auch in BWL das Credit-Point System, so dass es theoretisch möglich sein müsste, sich Kurse unkompliziert anerkennen zu lassen. Aus irgendwelchen Gründen habe ich aber das Gefühl, das unsere BWL-Professoren sich schon etwas einfallen lassen werden, um das nicht allzu unkompliziert werden zu lassen. Außerdem gibt es jetzt schon einfallsreiche, aber sinnlose Schikanen. Z.B. muss man vor seinem Auslandsaufenthalt angeblich einen Antrag darauf stellen, dass man später einen Antrag auf Anerkennung stellen darf. Diesen Zettel kann man zwar eigentlich gar nicht ausfüllen, weil man nicht weiß, in welche Kurse man in der anderen Uni reinkommt, da ihn aber auch nie wieder ein Mensch sehen will, ist es nicht so wichtig was man da ausfüllt, genau wie bei der ominösen „Zwischenprüfung“ vor der Anerkennung, die wohl auch eher symbolischen Charakter hat.

Amerika

Es gibt natürlich noch viel mehr Aspekte, die die persönliche Erfahrung eines solchen Auslandsaufenthaltes mitgestalten. Neue Bekanntschaften zum Beispiel, das Erlernen oder Ausbauen einer Fremdsprache oder auch das Gastland, in diesem Fall die USA.

Es ist für die persönliche Entwicklung immer gut, sich einmal längere Zeit in einer anderen Kultur aufgehalten zu haben. Trotzdem waren die meisten Austauschstudenten dann auch wieder froh, aus den USA gen Heimat zu fliegen. Das mag verschiede Gründe gehabt haben. Kulturelle Unterschiede wie die vor allem um San Francisco allgemein verbreitete, dafür meist gespielte Freundlichkeit liegen manchen Leuten, die sich etwa in Berlin ständig unfreundlich behandelt fühlen, anderen war es z.B. aber auch zu oberflächlich von jeder Kassiererin gefragt zu werden, wie es einem denn ginge. Einfacher, Freunde unter den Amerikaner zu finden, ist es nämlich trotz der Freundlichkeit nicht – eher im Gegenteil.

Laut einer soziologischen Studie unterscheiden Amerikaner auch viel weniger zwischen Berufs- und Privatsphäre, daher auch die verbreitete Verhaltensweise, private Kontakte nach beruflichen Interessen zu knüpfen und im Beruf recht locker zu sein, was einem als Europäer ebenso entgegen kommen mag oder auch nicht. Was vielen Ausländern aber als recht negativ auffiel, ist der nicht vorhandene Sinn für Umweltschutz und eine Reihe Widersprüche in der Gesellschaft. So hat man im „Land of the free“ das Gefühl, zumindest in Kalifornien sei weit mehr verboten als in Deutschland. Das fängt bei Alkohol nach 1 Uhr nachts oder auf der Strasse trinken an, geht über rauchen in jeglichen Diskos und Konzerten weiter und hört bei Busfahren ohne Schuhe oder mit nacktem Oberkörper auf. Nicht, dass ich den ständigen Drang verspüren würde, mich öffentlich zu besaufen, aber nette Straßencafés, wo man bei warmen Temperaturen ein Bier trinken kann gibt es dadurch natürlich nicht, bzw. nur in abgeschlossenen Hinterhöfen. Auch fahre ich recht selten Bus ohne Oberbekleidung, aber es nervt einen nach einer Zeit schon ein wenig, dass man die ganze Zeit wie ein kleines Kind behandelt wird, da man ohne die Unmengen an Ge- und Verbotsschilder alle möglichen Leute verklagen könnte. Weiterhin ist es eigenartig, dass „god´s own nation“ immens hohe Mord- und Teenagerschwangerschaftsquoten hat, was allerdings bei der allgemeinen Prüderie und den Waffengesetzen nicht weiter verwundert. Dass im Fernsehen zwar kaum nackte Haut, dafür haarsträubende Gewalt (z.B. echte brennende Menschen im „Reality TV“) gezeigt werden darf, trägt wohl dazu bei. Diverse Unstimmigkeiten in der selbsternannten Musterdemokratie sind seit den Peinlichkeiten bei der letzten Wahl wohl den meisten aufgefallen. Dass man mit weniger Stimmen als sein Gegner Präsident werden kann, lässt einen an dem Wahlsystem zweifeln, dass Schauspieler Präsident und Wrestler Gouverneur werden, lässt einen mehr an der Gesellschaft zweifeln, genauso wie die Tatsache, dass George Bush zwar schon aus Steuergeldern Millionär geworden ist, dieses aber keinen so richtig interessiert, solange er nichts mit seiner Praktikantin hat. Trotzdem, oder gerade deswegen, hat er erklärt, dass er fest davon überzeugt ist, dass Gott persönlich Amerika als Rollenmodell für die Welt auserkoren hat. Das hieße dann Einführung der Todesstrafe und Schließung aller guten Zeitungen und Fernsehsender bis auf zwei in allen anderen Ländern, sowie für Europa eine Verdoppelung des Pro-Kopf-Energieverbrauchs, für die meisten Afrikanischen Länder eher eine Vertausendfachung. Weiterhin müssten sich alle Staaten anstrengen, noch schnell Leute in den Knast zu bringen, schließlich liegt „the best nation on earth“ in Sachen Inhaftierungsrate mit dem 10fachen vom weltweiten Durchschnitt knapp hinter Russland auf Platz zwei. So ein Rollenmodell muss man natürlich auch nach dem kalten Krieg mit einem Satellitenverteidigungssystem gegen Raketen von „Schurkenstaaten“ schützen.

Auf jeden Fall bemerkt man erst dort so einige angenehme Seiten an Deutschland. Komischerweise findet man vor allem viele, bisher für typisch deutsch gehaltene Dinge, wie nervige Bürokratie, zu viele Verbote und übermäßiger Respekt/Angst vor der Polizei in den USA zum Teil stärker ausgeprägt als hier.

Allerdings ist San Francisco und Umgebung (Bay Area) noch eine der liberalsten Gegenden von Amerika mit einer relativ hohen Lebensqualität (und Preislevel). San Francisco selbst und einige Städte entlang der Küste gehören wohl zu den schönsten Städten Amerikas, wobei man ein bisschen weiter im Landesinneren als Städte eher Ansammlungen von Junk-Food Ketten und Billig-Motels mit dem Highway als Dorfkern antrifft. Dort ist die Bevölkerung dann auch nicht mehr so liberal, schließlich wurde jüngst in einer kalifornischen Volksabstimmung die Todesstrafe ausgedehnt, das Jugendstrafrecht verschärft und trotz des großen Anteils von Homosexuellen in San Francisco die bisher nur im normalen Gesetz verbotene gleichgeschlechtliche Heirat und die Anerkennung einer solchen aus anderen Staaten jetzt auch im Kalifornischen Grundgesetz verboten.

In der ganzen Bay Area mit ihren ca. 6 Millionen Einwohnern ist in Sachen Nachtleben und kulturelle Ereignisse allerdings weit weniger los als in Berlin. In Berkeley mit seinen 30.000 Studenten gibt es keine einzige Disco, und Kneipen gibt es bestimmt weniger als in Göttingen. Durch die Uni gibt es wenigstens auf dem Campus einige gute kulturellen Veranstaltungen. Jedoch lernt man auch ohne viele Veranstaltungen vieles über alle möglichen Kulturen, die Uni von Berkeley ist nämlich weitaus multikultureller zusammengesetzt als die unsrige, vor allem im internationalen Studentenwohnheim sitzt man bei jedem Essen mit Menschen aus mehreren Kontinenten zusammen, was man in dieser Internationalität so schnell nirgendwo anders findet (aber wer weiß, vielleicht wächst unser Masters Programm ja noch beträchtlich in der kommenden Zeit).

Fazit

Wie auch immer man zu seinem Gastland steht, sollte man sich auf keinem Fall die Chance eines Auslandsjahres entgehen lassen. Auf dem Arbeitsmarkt wird dies immer wichtiger, wenn man deswegen ein bisschen länger studiert, sieht das jeder Personalchef ein, und schließlich ist die Verkürzung der Zeit zwischen Studium und Rente immer erstrebenswert. Persönlich ist ein Auslandsaufenthalt natürlich auch eine große Bereicherung. Berkeley selbst ist mehr Studien- als Partyort, aber man kann auch seinen Spaß haben und trotzdem akademisch und persönlich viel lernen. Also: Ran an die Bewerbungen, am besten gleich für alles bewerben, irgendwas wird dann schon klappen.

ze