Statistik

Ihr alle müsst es belegen, und die meisten sind heilfroh wenn es vorbei ist. Kaum einer kommt auf die Idee, nach der wohl schwersten Klausur im Grundstudium, es auch noch im Hauptstudium zu belegen. Die Rede ist von Statistik und Ökonometrie, und wenn man schön aufbereitete Daten bekommt, dann erkennt man auch schnell den tieferen Sinn - das haben wir für Euch mal mit der diesjährigen Studierendenstatistik der HU getan.

Dort findet man zum Beispiel interssante Daten über die Entwicklung der Studienbeginner, die recht unerwartet ausfällt. So läßt sich klar der Trend zur Flucht in die VWL feststellen. Flucht deshalb, weil seit 1993 die Hürden für die Aufnahme eines BWL-Studiums an der HU stetig gestiegen sind. Da lag der Gedanke eines VWL -Studiums, welches nur einen HU-internen NC hat, nahe, zumal das GS identisch ist und die Möglichkeit des Wechseln, zumindest auf dem Papier, besteht. Bei wem es "nicht einmal" zum VWL-Studium gereicht hat, dem blieb die Möglichkeit über den Magisterstudiengang, einen ökonomischen Abschluß anzustreben. So erklärt sich die Zuwachsrate von fast 2.000 Prozent im Nebenfach VWL.

Zu denken gab uns die tatsächliche Aufnahmekapazität. Für BWL haben sich knapp 1500 und für VWL knapp 700 beworben (inkl. Magister), Plätze standen den BWLern aber nur 250 und den VWLern 195 zur Verfügung. Diese wurden dann wie folgt belegt: BWL mit 233 und VWL mit 242.

Im Schnitt braucht jeder von Euch 11,1 Semster bis er seinen Abschluß erreicht hat, die Regelstudienzeit lag nach alter PO bei 9, jetzt bei 8 Semestern. Die Überlegung, ob die Planer sich da verschätzt haben, überlassen wir Euch - es soll ja auch Studenten geben, die es in der vorgegeben Zeit schaffen - kennt Ihr einen persönlich?

Sicherlich darf die Zeitverschiebung von 9 bzw. 11 Semesters nicht unterschätzt werden. Es überrascht dennoch wie wenige einen Aschluß pro Jahr schaffen. Die Zahl liegt seit 1993 fast konstant etwas unter 30 bei VWL und um die 120 bei BWL.

Wir haben nichts gegen Quotenfrauen, auch denen ist manchmal was zuzutrauen, und je mehr es sind desto mehr schaffen es auch. Der Frauenanteil an unserer Fakultät liegt insgesamt bei 44 Prozent und bei den Ersties bei 47 Prozent. Dass sich dem Studium auch noch andere schöne Seiten abgewinnen lassen, als sich bloss vor der Arbeit zu drücken, empfehlen wir denen, die sich zu Frauen hingezogen fühlen, mal einen Besuch bei den Medizinpädagogen mit 84 Prozent Frauenquote und denen die eher auf Männer stehen einen Gastauftritt bei den Informatikern mit 81 Prozent Männerquote. "Frischfleichfetischisten" sind bei uns genau richtig. Zusammen mit den Juristen haben wir mit durchschnittlich 22 Jahren die jüngsten Studienanfänger.

Kommen wir nun zu einem wirklich vorurteilsbelasteten Thema, den (deutschen) Einwanderen. Die Regionalquote (Berlin-Brandenburg) liegt bei gesunden 73 Prozent, die seltsam sprechenden Südländer (Bayern, Baden-Württenberg, Hessen, Reinland-Pfalz, Saarland) kommen auf 12 Prozent, die Ossies (MäckPom, Sachsen, Sachen-Anhalt, Thüringen) auf 7% und der große Rest auf 8 %.

Die Statistik gelesen und für Euch falsch interpretiert haben: Heinrich und Wolfram