Bilanz 2001
Wer geht, wer bleibt, wer kommt?

Manchmal hat es den Eindruck, als gehe es bei der Besetzung von Professuren zu, wie auf dem Transfermarkt der Fußball-Bundesliga. Es wird verhandelt was das Zeug hält, es geht um Geld und um Positionen. Hier nun die Mannschaftsveränderungen in der Saison 2001.

Wer Geht

Professor Güth ist bereits weg. Mit dem Großteil seiner Assistenten ist er zum besser ausgestatteten Max-Planck-Institut gewechselt. Ursprünglich sollte nach dem Strukturplan der Fakultät seine Stelle gestrichen werden. Sollte es der Fakultät gelingen dies zu verhindern, wäre da noch die 80%-Klausel, die besagt, dass Fakultäten, in denen mehr als 80% der Professuren besetzt sind, keine freien Stellen belegen dürfen. Eine Möglichkeit um ersteres Problem zu umgehen, wäre ein Tausch mit einer anderen Professur, welche bei Freiwerden anstelle dessen gestrichen werden könnte.

Professor Plinke ist derzeit beurlaubt, er wird mit der Gründung der New German Business School durch die deutsche Wirtschaft in Verbindung gebracht. Seine Lehre wird momentan durch seine ehemaligen Assistenten Söllner und Rese übernommen.

Professor Lütkepohl hat einen Lehrauftrag an der Universität Florenz angenommen, vorerst für vier Jahre, eine Verlängerung um weitere vier Jahre ist jedoch möglich. Seine Lehre wird zur Zeit durch seine Assistenten wahr genommen. Ob das in Zukunft auch so sein wird, ist unklar, da seine Assistenten ebenfalls Rufe an andere Universitäten bekommen haben.

Professor Wickström ist Vize-Präsident des DIW (Deutsches Institut für Wirschaftsforschung). Die Hälfte seiner Lehre fällt damit weg. Bei dem sowieso recht geringen Lehrangebot in Finanzwissenschaft ...

Weg ist schon seit langem Frau Professor Marin: Ihre C3-Professur für Aussenhandel ist seit mehreren Jahren unbesetzt. Auch hier griff und greift die 80%-Klausel ein.

Gerüchte

Professor Uhlig, erst seit kurzem an der Fakultät, soll Rufe von zwei sehr guten Universitäten aus den USA erhalten haben.

Professor Burda wird als Kandidat für die Präsidentschaft des Kieler Instituts für Weltwirschaft gehandelt, die Ausschreibung der Stelle war vor 3-4 Wochen.

Wer bleibt

Professor Kamecke, er wird nicht als Abteilungsleiter zum DIW wechseln.

Wer kommt

Professor Ritschel ist bereits da, er besetzt nun dauerhaft die C4-Professur für Wirtschaftsgeschichte. Damit hat der ständige Wechsel von Gastdozenten ein Ende.

Eine Juniorprofessur für Informatik, Er/Sie wird wahrscheinlich aus der Fakultät besetzt. Wann und wie ist hierbei aber noch fraglich.

Eine Juniorprofessur für BWL (Marketing), wurde bereits wiederholt ausgeschrieben, hier ist es schwierig einen guten Kandidaten zu finden.

Eine Juniorprofessur für VWL (Makro), es gibt bereits viele Bewerber auf die internationale Ausschreibung, die Besetzung erfolgt hier wohl zu Beginn des nächsten Semesters.

Eine Juniorprofessur für VWL (Öffentliche Wirschaft, Netzwerk, Verkehr), hier steht das Ausschreibungsverfahren noch am Anfang. Diese Professur wurde der Fakultät gestiftet.

Juniorprofs sind echte Professoren (d.h. sie haben Mitspracherecht im Fakultätsrat). Sie haben Freiheit in der Lehre, ein eigenes Budget, welches jedoch deutlich geringer ist als bei "Seniors".

RESUMÉ

Bereits jetzt fällt Lehre weg, so etwa in Mikro I&II oder Ökonometrie und FiWi. Auch der Schwerpunkt Experimentelle Spieltheorie ist der Fakultät verloren gegangen. Ob dasselbe mit Makro passiert ist ungewiß.

Viele renommierte Professoren sind gegangen, zwar kommen durch die Juniorprofessoren neue Lehrkräfte hinzu, ob sie die entstandenen Lücken füllen können, wird sich zeigen. Bis dies passiert müssen die Studenten mit einem schwächeren Lehrangebot auskommen.

sk