Surfen bis zur Burgstraße

Eines Morgens standen sie bei uns in Foyer - zwei Terminals! Wozu dieser plötzliche Einzug von Technik an unserer Fakultät?

Auf den Terminals sollen Teile der fakultäts-internen Webseiten verfügbar sein - wie im Museum kann man sich mit Hilfe des Touchscreens dann darüber informieren, wie man zur Redaktionssitzung des Hermes kommt oder wo die nächste Vorlesung stattfindet. Gerade für Besucher ein toller Service, der noch erweitert wird. Ein dritter Terminal wird nach einem Defekt ausgetauscht.

Der Clou dieser Terminals ist jedoch ein anderer: Die Prüfungsan- und abmeldung onLine. 148 von Euch haben diesen neuen Service bereits benutzt. Damit geht unsere Fakultät, ganz neue Wege um der Flut von Anträgen Herr zu werden. Frau Kath, Leiterin des Prüfungsamtes, drückte es anschaulich in Zahlen aus: 2092 Anträge in diesem Semester, davon kamen nur 608 vor Weihnachten. Insgesamt wurden 10.619 Prüfungsdatensätze verbucht.

Da sich erst relativ kurzfristig abzeichnete, dass die Terminals schon für die Prüfungsan-meldungen in diesem Semester funktionsbereit sein würden, hielt man sich mit großen Ankündigungen zurück. Das wird sich nach dem erfolgreichen Start nun ändern, vorher gilt es aber noch einige Schwachstellen zu beheben. Da auf den Terminals keine eindeutigen Fehlermeldungen ausgegeben wurden, wussten diejenigen bei denen es nicht klappte oft nicht woran es lag. Grund war aber fast immer ein ungültiges Passwort, das hört sich erst einmal unspektakulär an, doch das größte Problem beim Anmelden verursachten tatsächlich die h0444-Accounts.

Halbjährlich muss der kreative Student ein neues Passwortungetüm ersinnen. Bei den Einschränkungen und Regeln für die Auswahl der Passwörter, wird die Auswahl eines Weiteren zur unlösbaren Aufgabe. Eine bestimmte Anzahl von Buchstaben, Sonderzeichen, Zahlen und bitte keine Wörter, die in Wörterbüchern aller möglichen Sprachen stehen, dazu muss es sich noch grundlegend vom vorherigen Passwort unterscheiden - ja wem fällt denn da noch etwas ein? Eine Anfrage nach einer Liste mit gültigen Passwörtern bei Herrn Olzog, von der Benutzerverwaltung der HU, blieb bisher unbeantwortet.

Ende März wird zusammen mit dem Datenschutzbeauftragten über einen neuen Account beraten. Herr Zelt, Leiter des WiWi-Rechenzentrums, versicherte uns, dass auch er die Regeln des Rechenzentrums für überzogen hält. Da es dann vermutlich unser Rechenzentrum sein wird, das für diesen neuen Service zuständig ist, haben wir die begründete Hoffnung auf eine liberale Regelung.

Für das nächste Semester ist dann auch der Umstieg auf ein größeres, stabileres Datenbanksystem geplant, was dann auch die sichere - und dieser Gesichtspunkt ist es, der das Tempo beim Ausbau vorgibt - Nutzung für das Hauptstudium ermöglichen soll.

Nicht in Planung ist der Notenüberblick, was in Hinblick auf fehlende Schutzwände auch einleuchtend erscheint. So wird man am Terminal nur den Hinweis ausgegeben ob die Klausur bestanden wurde oder nicht - und Vier gewinnt schließlich auch.

Schon im letzten Sommer war erstmals der Zugriff auf die Prüfungsergebnisse per Internet möglich. Wir fragten Herrn Zelt, Leiter unseres Rechenzentrums, warum es sich denn bei den Seiten um einen passwortgeschützten Bereich handeltet, schließlich hängen die Ergebnisse öffentlich in der Fakultät aus. Er erklärte uns: „Für rechnererfasste Daten herrschen strengere Vorschriften, als für Daten die auf Papier stehen. Maschinell erfasste Daten lassen sich schließlich leichter auswerten, filtern und sammeln.“ Das lässt sich leicht nachvollziehen, wenn ihr euch den Aufwand vorstellt, als Profi-Hacker zu verschiedenen Zeiten die verschiedenen Ergebnisse mit tragbarem Equipment zu digitalisieren.

nh und HP.