Ein Traum von einer Fakultät

Schon von weitem sieht man das Gebäude: Ein langgestreckter, orange-weißer Bau mit Glaskuppel, vielen Fenstern; eingebettet in Grün. Ich betrete das Haus und komme aus dem Staunen nicht heraus. Links neben der Eingangstür befinden sich ungefähr 40 Computertische, an jedem ein leuchtend grüner oder blauer Schaukelstuhl. Daneben sehe ich unzählige Sitzecken, in rot und Holz gehalten.

Ich gehe geradeaus durch einen Mittelgang - überall Sitzbänke mit Tischen. Links von mir die Bibliothek. Ich werfe einen Blick hinein und bleibe sprachlos stehen. Ich befinde mich in einem lichtdurchflutetem großen Raum; Bücher über Bücher, Computer, zwei große Leseräume; eine freundliche Dame an der Rezeption. Ein Blick auf die Öffnungszeiten zeigt mir, dass die Bibliothek sogar am Samstag offen hat. So etwas gibt es? Gegenüber der Bibliothek wurde eine Cafeteria eingerichtet mit angemessenen Preisen und sehr ansprechendem Angebot. Mich zieht es jedoch woanders hin. Nachdem ich den Mittelgang durchquert habe, schwenke ich nach links -wieder das gleiche Bild: Sitzecken und Computer - unglaublich.

Und da hinten finde ich auch das Gesuchte: die Rezeption Täglich geöffnet von 9:30 bis 14:00 Uhr. Eine nette junge Frau fragt nach meinem Begehr. „So, du bist neu hier? Okay, hier kannst du dich für das Internet anmelden. Das ist eine Chipkarte, mit der kannst du jederzeit ins Gebäude gehen“. - Stopp! Soll das heißen, ich darf außerhalb der Öffnungszeiten in das Haus? - „Ja - natürlich! Skripte kannst du bei mir kaufen, genauso wie Klausuren. Falls du irgendwelche Probleme mit dem Studium hast, kannst du uns auch fragen. Dann viel Spaß beim Studieren“!

Verblüfft ziehe ich von dannen. Es gilt, den Rest des Gebäudes zu entdecken. Was mir auffällt: die Toiletten! Erstens findet man überall welche, zweitens sind sie nicht nach Geschlecht getrennt. Nie mehr anstehen - hurra! Und wieder Tische, Stühle, Bänke.

Ich gehe in den ersten Stock. Hier herrscht eine sehr ruhige Atmosphäre. Ich komme an einem Computerraum vorbei, in dem Studenten statistische Berechnungen vornehmen. Ich werfe einen Blick in die Lehrsäle. Alles da: Beamer, OH-Projektor, bequeme Stühle, große Tische. Danach komme ich durch eine Glastür in den Bereich, in dem sich die Dozenten aufhalten. Jeder hat einen Raum für sich, neben jeder Tür eine Art Briefkasten, zwei Aufenthaltsräume. Praktisch!

Nun noch ab ins unterste Stockwerk. Ein Raum mit Tischen und Stühlen, zwei Waschbecken und ca. sechs Mikrowellen, die von den Studenten reichlich genutzt werden. Und wieder ein riesiger Computerraum. Die Unterrichtsräume können von außen eingesehen werden. Ja - auch hier der gute Standard. In einer Ecke der Etage entdecke ich eine Oase - zum Nichtstun und Ausruhen.

Ein Traum? Nein, so eine Fakultät gibt‘s wirklich. Sie steht in Uppsala/ Schweden. Wie sehr wünschte ich mir eine derart toll ausgestattete und architektonisch sinnvoll gestaltet Fakultät - von den Unterrichtsmethoden und dem Studiumsaufbau gar nicht zu reden.

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