Liebe Welt,

wieder einmal ist es soweit: Nach guter alter Tradition haben wir für Euch zum Weihnachtsfest recherchiert, geschrieben, fotografiert und gelayoutet. Wir haben diskutiert und gestritten, um Euch wie gewohnt die Crème de la Crème, das Beste vom Besten bieten zu können.

Doch dies ist nicht irgendein Hermes - nein, dies ist eine Jubiläumsausgabe! Gemeinsam mit der Fakultät feiern auch wir unseren 10. Geburtstag und gehören damit zu den langlebigsten Studentenzeitungen überhaupt. Zum Feiern war uns trotzdem nicht zumute, denn wie soll man in Feierstimmung kommen, wenn zugleich Lehrstühle gestrichen und ganze Fakultäten geschlossen werden sollen? Ist es da nicht eine Ironie der Geschichte, dass wir uns vor zehn Jahren zusammen mit anderen studentischen Initiativen gegründet haben, um ein Sprachrohr für die damals schon von Streichungen bedrohte Universität und ihre Studenten zu sein? Deshalb beschäftigen wir uns auch in diesem Semester notgedrungen wieder mit Kürzungen und Streiks. Dass dieses Thema somit eine der wenigen Konstanten in der Geschichte des Hermes darstellt, tröstet da wenig. Unterkriegen lassen wir uns deshalb noch lange nicht, und so berichten wir Euch, allen Widrigkeiten zum Trotz, ausführlich von den Feierlichkeiten zum 10. Geburtstag unserer Fakultät, haben zu diesem Thema zahlreiche Interviews geführt und vieles mehr.

Aber auch Serien finden immer wieder eine Fortsetzung. So hat uns dieses Mal unser Dekan Prof. Ph.D. Burda zu seiner Studienzeit Frage und Antwort gestanden. Und Finanzminister Eichel hat, nachdem er im Jahr 2000 schon einmal da war, mit seinem erneuten Besuch bewiesen, dass unsere Fakultät zumindest noch als Forum für die Darstellung altbekannter und offenbar nicht durchsetzungsfähiger Ideen dienen kann. Außerdem sind wir so bedeutenden Fragen nachgegangen wie: „Was geschieht mit dem Innenhof?“, „Wieso ist das schwarze Brett so leer?“ oder „Welche Räume verbergen sich im Südflügel der Fakultät?“

Um Euch trotz Streik und Winterdepression auch etwas von den sonnigen Seiten des Studentenlebens berichten zu können, haben wir extra ein paar Hermesianer in einige der schönsten Ecken Europas entsandt, von wo sie über ihre Erfahrungen berichten. Fast könnte man sich fortwünschen aus der Berliner Misere. But the show must go on. Und schließlich halten sich hartnäckig Gerüchte, dass Studentenschaft und Lehrpersonal in harten Zeiten wie diesen eng zusammenrücken. Und dann wird es ja auch mal richtig kuschelig in unseren hohen Hallen.

In diesem Sinne, liebe Welt, bleibt uns nur, ein schönes Weihnachtsfest zu wünschen.

Alles wird gut!

Eure Astrid & Julia